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Die Transaktionsanalyse (TA) zur Erkennung und Lösung von Konflikten

Geraten Sie auch immer wieder in die selben Konfliktmuster? Und wollen Sie verstehen, warum dies passiert? Erst dann ist es Ihnen möglich diese Konflikte wirksam aufzulösen.


Die TA ist ein psychologisches Modell zum Beobachten, Beschreiben und Verstehen von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen zwischen Individuen und sozialen Systemen und wurde von dem Psychiater Eric Berne (1910 - 1970) entwickelt.

Sie bietet anschauliche Modelle zur Konfliktlösung. Eines ist das Modell der Ich-Zustände. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass bei allem was wir tun die folgenden 3 Ich-Zustände involviert sind: Das Eltern-Ich, das Kind-Ich und das Erwachsenen-Ich.

Betrachten wir mit den Ich-Zuständen Kommunikationen oder Beziehungen, respektive Transaktionen zwischen Menschen, so sind wir in der Lage schnell zu erkennen was schief gelaufen ist.


Jeder von uns trägt seine Eltern mit ihren kritischen Stimmen des Bevormundens und des Korrigierens ins sich. Darüber hinaus ist auch das Kind mit seinen Emotionen Teil von uns, ob albern, trotzig oder naiv. Der dritte Zustand der hier mitspielt ist der objektive, respektvolle Erwachsenenzustand. Diese 3 Teile sind immer involviert, bei allem was wir tun, ob Denken, Fühlen oder Handeln.


Mit diesem Modell vor Augen ist es uns schnell möglich zu erkennen aus welchem Ich-Zustand der Gegenüber oder auch man selbst kommuniziert. Für die Auflösung von Konflikten gilt es als erstes zu erkennen aus welchem der 3 Ich-Zustände agiert wird.


Konflikte können aus dem Erwachsenen-Ich Zustand gelöst werden. Hier ist man im Primärgefühl, man agiert lösungsorientiert und hat Zugriff auf den Verstand (Zahlen Daten Fakten). Spricht mich mein Gegenüber aus dem trotzigen Kind-Ich an, vermeide ich Konflikte und psychologische Spiele, wenn ich


  1. den Zustand bei meinem Gegenüber wahrnehme und
  2. aus meinem Erwachsenen-Ich reagiere (kognitiv)


Eine einfache Faustformel lautet: Je mehr Erwachsenen-Ich an einer Kommunikation beteiligt ist, desto eher können Konflikte vermieden werden.


Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit. Holen Sie sich eine Ihrer kürzlich erlebten Konflikte ins Gedächtnis und überlegen, aus welchem der 3 Ich-Zustände Sie oder Ihr Gegenüber kommuniziert hat.


Erkennen Sie warum der jeweilige Konflikt entstanden ist?


Überlegen Sie sich ob der Konflikt vermieden hätte werden können, wenn aus dem Erwachsenen-Ich stärker kommuniziert worden wäre.


Damit Sie im Alltag die TA und ihre Ich-Zustände gut und einfach einsetzen können, gehe ich noch kurz auf die jeweiligen Zustände ein und beschreibe diese anhand von Merkmalen.


  • Das Eltern-Ich unterteilt sich in 2 Klassen, das fürsorgliche Eltern-Ich (fEI) und das kritische Eltern-Ich (kEI). Wie der Name es bereits beschreibt hat das fEI die Helfer-Attitüde, währen das kEI eher kritisch, bevormundend und Regel-aufstellend ist.
  • Das Kind-Ich unterteilt sich in 3 Klassen, das freie Kind-Ich (fKI), das angepasste Kind-Ich (aKI) und das rebellische Kind-Ich (rKI). Im Zustand des fKI kann das Kind frei und unbeschwert vor sich hinleben, während dessen das aKI sich durch Anpassung und Gehorsam (das brave Kind) darstellt. Analysen haben ergeben dass dies ab dem 2. Lebensjahr erst möglich ist. Ab ca. dem 3. Lebensjahr kann ein Kind in den rKI-Zustand gelangen (Trotzphase) und reagiert trotzig und rebellisch.


Nachfolgendes Schaubild macht die 3 Ich-Zustände und deren Unterklassen deutlich.


Wichtig: Lediglich im Erwachsenen-Ich hat man vollen Zugang zu seinen Verstand und somit zum Primärgefühl, denn hier ist man im Ratio, man denkt logisch (kognitiv).


Abschließend ist zu sagen dass mir die Transaktionsanalyse und Ich-Zustände sehr geholfen haben Konflikte zu vermeiden und insb. nicht auf psychologische Spiele einzugehen. Diese Spiele laufen stets entweder auf der sozialen Ebene ab (man kommuniziert offenkundig und sachlich) oder aber auch auf der psychologischen Ebene ab (hier wird zwischen den Zeilen kommuniziert).

In meinen nächsten Blog werde ich auf diese psychologischen Spiele im Detail eingehen und an zahlreichen Beispielen aufzeigen, wie man sich schützt nicht Spielball in einem solchen Spiel zu werden, sondern sehr elegant das Spielangebot zurückweist und damit letztendlich Konflikte vermeidet.


Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse mit der TA und freue mich über Ihr Feedback.

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