Waren wir nicht alle begeistert von den aussergewöhnlichen Leistungen der Athletinnen und Athleten bei den paralympischen Spielen in Paris?
Die Spiele begeisterten mich so sehr, dass ich nicht ständig während der Wettkampfübertragungen an der TV-Fernbedienung „zappte“. Insbesondere war es der bedingungslose Wille und die Freude in den Gesichter der Athletinnen und Athleten die mich fesselten. Grenzen wurden verschoben, unmögliches wurde möglich gemacht.
Sie verkörpern Stärke, Mut und Entschlossenheit wie kaum jemand sonst. Sie überwinden physische und mentale Grenzen, um Spitzenleistungen zu erbringen. Ihre Geschichten sind voller Herausforderungen und beeindruckender Erfolge – sie zeigen, dass wahre Größe nicht von körperlichen Voraussetzungen, sondern vom unerschütterlichen Willen kommt. Grenzen scheinen für sie nicht zu existieren.
Woher kommen die Grenzen die wir uns setzen?
Sie umgeben uns und bestimmen was wir tun können und was nicht. Oft scheinen sie fest verankert in der Realität, als wären sie unverrückbare Barrieren, die uns daran hindern, über das Gewöhnliche hinauszuwachsen.
Doch was, wenn diese Grenzen nicht undurchdringlich sind, wie wir glauben? Was, wenn das Unmögliche nur eine Frage der Perspektive ist?
Grenzen sind oft das Ergebnis unserer Prägungen, Erfahrungen und gesellschaftlichen Normen, in denen wir aufwachsen. Von klein an lernen wir, was möglich ist und was nicht. Die vermeintliche Realität prägt unser Denken und beeinflusst, wie wir Herausforderungen wahrnehmen und führt häufig dazu dass wir uns gar nicht trauen nach Höherem zu streben.
Was tun um unsere gesetzten Grenzen zu verschieben?
Um das scheinbar Unmögliche möglich zu machen, braucht es mehr als nur Wunschdenken. Es erfordert eine tiefgreifende Überzeugung, dass Grenzen verschiebbar sind und beginnt mit der bewussten Entscheidung, sich mit den eigenen Limits auseinanderzusetzen. Es ist nicht in erster Linie der körperliche, sondern vor allem der mentale Akt des Grenzensetzens, den wir überwinden müssen.
- Neue Perspektive einnehmen: Häufig blockieren uns eingefahrene Denkmuster. Wir müssen lernen, Probleme aus neuen Blickwinkeln zu betrachten. Indem wir Dinge hinterfragen und uns bewusst für alternative Lösungswege öffnen, erschließen sich Möglichkeiten, die wir zuvor nicht gesehen habe.
- Scheitern akzeptieren: Um Grenzen zu überwinden, müssen wir das Scheitern als Teil des Prozesses begreifen. Es ist kein Rückschlag, sondern eine notwendige Erfahrung auf dem Weg zum Erfolg. Jedes Scheitern bringt uns einen Schritt näher an unser Ziel, indem es uns lehrt, was nicht funktioniert und uns so auf den richtigen Weg führt.
- Durchhaltevermögen und Entschlossenheit: Meist dauert es länger, als wir erwarten, um das scheinbar Unmögliche zu erreichen. Es braucht einen eisernen Willen und die Bereitschaft, auch dann weiterzumachen, wenn die Fortschritte minimal erscheinen, denn Erfolg ist selten ein linearer Prozess.
Zurück zu den Athleten. Lassen Sie uns Josia Topf als Beispiel nehmen.
Der 21-jährige deutsche Para-Schwimmer gewann Gold – Silber und Bronze in Paris. Trotz seiner kurz vor den Spielen erlittene Coronainfektion hat er Durchhaltevermögen gezeigt, sein Ziel nicht aus den Augen verloren und mit Entschlossenheit nach seinen beiden Medaillen (Silber und Bronze) die Goldmedaille im 150 mtr. Lagenschwimmen gewonnen. Eine Leistung die unvorstellbar erschien…unvorstellbar für uns aber nicht für Josia Topf.
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